Warten. Wenn man reist, muss man das oft tun. Zeit
vertreiben, bis der Bus kommt, man in sein Zimmer darf oder die Tour losgeht.
Dafür ist das auch die einzige Zeit, die man mal für sich hat. Ohne „Action“
und „Rumgehetze“.
Mit Warten fängt jedenfalls meine letzte Reise an. Am Montag
den 3. Dezember verbringe ich den Vormittag mit dem Verabschieden von Brisbane,
bis ich dann endlich in den Bus steigen kann.
Nach 2 Stunden und 20 Minuten komme ich in Noosa an. 140 km
nördlicher und wesentlich wärmer, ruhiger und romantischer. Trotzdem war ich
froh, dass der Shuttle-Bus vom Hostel schon auf mich wartete und mich sofort in
mein kühles Zimmer fahren konnte. Den
Abend habe ich dann damit verbracht, erfolglos, einen Supermarkt zu suchen.
Letztendlich bin ich dann bei McDonalds gelandet… Abends durch Noosa zu laufen
ist schon etwas gruselig, da ich irgendwie die einzige bin, die so was macht.
Die Straßen waren menschenleer und in den Häusern brannte nur vereinzelt Licht.
Am nächsten Tag bin ich zusammen mit der Holländerin aus
meinem Zimmer zum Strand gegangen. Zu schön, um wahr zu sein. Brennend heiß,
strahlender Sand und wir sind sofort ins zumindest etwas kühlere Wasser. Danach
lagen wir eigentlich nur noch halb schlafend, halb verbrennend am Strand. Den
Rest des Tages haben wir zusammen mit anderen Holländern, Schweden und
Deutschen verbracht und den Abend mit einem Essen gekrönt.
und das am späten Nachmittag :) |
Der nächste Tag wurde dann wieder mit viel Warten und Essen
ausgefüllt. Bis dann am Nachmittag der Anschluss-Bus kam. 2 ½ Stunden später
bin ich in Rainbow Beach angekommen, weitere 140 km nördlich. Ein Ort, der noch kleiner ist und in den die
Backpacker wirklich nur kommen, um eine Fraser-Island Tour zu machen. So auch
ich. Viel machen kann man da nicht, umso glücklicher war ich, dass ich tolle
Zimmer Mitbewohner hatte.
Bevor es am nächsten Tag eine Tour-Einführung geben
sollte, bin ich an den Strand gegangen. Der Abschnitt in dem man ins Wasser
gehen durfte war lächerlich klein, vielleicht 20 Meter breit, aber das war mir
recht egal. Sonne gab es überall. Später wurden wir dann von einen durchweg
spannenden und höchst informativen Video über alle Risiken aufgeklärt und haben
hunderte Hinweise zum Fahren auf Sand bekommen. Danach habe ich den Abend mit
meiner mir zugeteilten Gruppe verbracht. 8 Leute: 2 Engländer, ein englisches
Pärchen, 2 Deutsche, eine Holländerin und ich. Zuallererst wurde natürlich der
Goon für die nächsten Tage bestellt. Ohne Goon geht hier gar nichts. Wer sich
etwas alkoholisieren und dadurch nicht sofort total verarmen will hat kaum eine
andere Wahl als diesen Billig-Wein zu kaufen. So schlimm schmeckt er auch gar
nicht!
Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, dafür gab es
aber für alle Pancakes und Regen als Einleitung in einen wundervollen Ausflug.
Superdurchnässt sind wir dann endlich irgendwann
losgefahren, alle 3 Autos hinter dem Wagen unseres Guides Shane hinterher.
Erst noch auf asphaltierten Straßen und dann
durchweg auf Sand. Mal harter, vom Wasser gefestigter Sand und mal tiefer,
weicher Sand, der dem Auto besonders
gefallen hat. Mit der Fähre ging es dann auf Fraser Island, die größte
Sandinsel weltweit, wo wir dann erst mal stundenlang am Meer entlanggefahren
sind. Irgendwann nach einem von uns selbst sehr kreativ zubereitetem Lunch sind
wir dann endlich ins Inselinnere gefahren. Lake McKenzie. Ein wunderschöner, hell blau – türkis
leuchtender See, mit weißem Sand und einer tollen Waldlandschaft drum herum.
Trotz immer noch etwas versteckter Sonne konnten wir uns endlich von der recht
anstrengenden Fahrt erholen.
Das Photo wird dem nicht wirklich gerecht... |
Von dort bis zu unserem Campingplatz hatte ich dann die Ehre
unser Auto zu fahren und ich muss sagen, dass das unglaublich toll war! ;) Die
ganze Zeit inmitten der Insel, enge, staubige Sandstraßen und man sieht nur ein
paar Meter weit. Da wir vor Dunkelheit angekommen sein mussten wurde ordentlich
aufs Gaspedal gedrückt und das ohne jemals steckenzubleiben! (Vom meinem
späteren Versuch zu fahren will ich lieber gar nicht erst anfangen…)
Der angeblich Dingo-sichere Campingplatz war jedoch alles
andere als Dingo-sicher, weshalb natürlich jeder einen Dingo-stock und einen
Dingo-buddy dabei haben musste, wenn er sich mal von der Gruppe entfernen
wollte… So ernst habe ich das jedoch nie genommen. Obwohl ich auch nicht die
war, die nachts Besuch von einem „gefährlichem Wildhund“ bekommen hat.
Jede Gruppe hatte eine bestimmte Menge an verschiedenen
Lebensmitteln zugeteilt bekommen und daraus wurde dann jeden Morgen, Mittag und
Abend von uns was zu essen hergerichtet. Auch waren wir leider nicht die
glückliche Gruppe, die einen Koch unter sich hatte, trotzdem sind wir immer
recht satt und glücklich geworden.
Den ersten Abend haben wir dann mit einem Spaziergang zum
Strand gekrönt und wurden dabei noch mit einem herrlichen, klaren und unendlich
weitem Sternenhimmel belohnt.
Am Samstag ging es vormittags zum Eli Creek, ein kleiner
Fluss durch den man durchlaufen oder auch schwimmen kann und sich dabei wie im
Dschungel fühlt. Sehr erfrischend und lustig, denn ein paar Mädels und ich
wurden Zeuge davon, wie eine ahnungslose andere Gruppe von Shane mit einer
unechten, doch sehr real wirkenden, Schlange bis fast in den Wahnsinn getrieben
wurde. Sie sind davon gerannt und haben geschriehen… selbst unser Lachen hat
sich nicht von der Unechtheit der Schlange überzeugen können.
Nach dem wir uns das Schiffswrack angesehen haben gings dann
weiter zu den Champagne-Pools. Mit den an den Felsen zerbrechenden Wellen hat
es sich tatsächlich etwas wie Whirlpool angefühlt, nur dass es leider nicht
ganz so warm war. Aber ein
beeindruckendes Erlebnis war es allemal.
Zum Abschluss sind wir noch auf einen Berg geklettert, auf
dem man eine unglaubliche Aussicht hatte. Auf Fraser, das Meer und den
Sonnenuntergang.
Und dann ist auch schon der letzte Tag angebrochen und bevor
wir zu unserem letzten Höhepunkt gehen sollten, durften wir uns noch einen
toten, verwesenden Wal anschauen. Halleluja.
Nach 40 minütigem Wandern durch Hitze und Sand, Berg rauf,
Berg runter, sind wir, zumindest die, die nicht am Strand geblieben sind, um
laut Musik zu hören und Bier zu trinken, zu einem fast verwunschenem Ort
angekommen. Lake Wabby. Eine riesige Sanddüne die mitten in einem klaren See
liegt. Der Ausblick von oben und das baden unten im kühlen Wasser waren echt unglaublich
und ich bemitleide alle die, die das nicht sehen konnten.
Das war echt ein guter Abschluss der Tour.
Aber Fraser bleibt immer in unseren Gedanken, da man die
Leute von da immer mal wieder irgendwo trifft und man gemeinsam in Erinnerungen
schwelgen kann… oder so ähnlich ;)
Sophia :)
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