Montag, 24. September 2012

Unglaubliches ...



Und schon wieder ist eine Woche um. Ich möchte nicht sagen, dass die Zeit hier wahnsinnig schnell vergeht, jedoch so langsam, wie sie  in den geliebten Chemiestunden verging, ist sie nun auch nicht. Rückblickend hab ich doch schon einiges erlebt, auch wenn es manchmal nur Kleinigkeiten waren.  In den letzten Tagen ist nichts Besonderes passiert und trotzdem habe ich das Gefühl, viel gesehen und gelernt zu haben.

Ich war am Meer! Saß am Strand, habe die Kinder beobachtet und den Surfern zugesehen.  Es war sehr windig und frisch, aber der Geschmack des Salzes auf der Zunge war völlig ausreichend um mich in einen Zustand der Glückseligkeit zu versetzen. Heute gab es auch so einen Moment, nur mitten in der Stadt.(...)



Vor zwei Tagen bin ich auf eine neue Couch gezogen. Die ist echt unglaublich bequem und cool! Ich habe zwar ein eigenes Zimmer, da dieses jedoch, bis auf einen Wandschrank und nun mein Gepäck, völlig leer ist, bewohne ich das Wohnzimmer – natürlich möbliert.  Abgesehen von einem Loch in der Decke ist es hier recht gemütlich. Ich habe meine Ruhe und kann eigentlich machen, was ich will. Ich durfte sogar die Waschmaschine benutzen! ;)

Das "leere" Zimmer.
Die Wäsche.

Das Loch.


Arbeitslos bin ich jedoch immer noch. Ich muss zugeben, dass ich nicht jeden Tag 20 Bewerbungen geschrieben habe… aber ich bemühe mich diese Zahl zu erreichen! Ob nun per Internet oder beim Sehen eines „staff wanted“ Schildes und Nachfragen im Laden… „Üben nützt“ – hoffentlich auch mir. Obwohl ja alle wissen, dass Leute ansprechen sowieso meine große Stärke ist. … Ein Glück, dass alle hier so freundlich sind.

Wenn man Glück hat bekommt man sogar Geschenke. Wie zum Beispiel eine Flasche Pepsi, als Werbegeschenk. Oder eine riesige Dose Monster Energy (widerlich süß, aber irgendwie hat es was). Oder einen Schlüssel (jaja, dahinter verbirgt sich eine wunderbare Geschichte...).

Und selbst in den gepflegtesten Straßen sieht man sie hin und wieder -
viele unbekannte, seltsam, aber trotzdem schön aussehende Pflanzen....


 
...und Gänseblümchen.





So, zu guter Letzt mein heutiger Glückseligkeitsmoment:
Leichter Wind, der die Haare trotzdem zerzaust. Nachmittagssonne, warm und angenehm. Eine Tüte voller Schokolade (bei Aldi für nur 1 $ pro Tafel ;) ) und Erdbeeren (heute im Sonderangebot) und die Vorfreude diese essen zu können. Die Sonnenbrille auf der Nase in einem Park lang gehend und am allerwichtigsten – Mumford & Sons in den Ohren!
Ihre Musik ist so wunderbar, dass wahrscheinlich alles drum herum egal ist, solange man das hört. Der Rest hat den Moment wohl nur perfekter gemacht. 


Sophia :)

Montag, 17. September 2012

Newcastle


Nach 2 Wochen auf der Farm bin ich nun weiter gezogen. Einerseits war es etwas schwer die vertraute Umgebung zu verlassen und ins Unbekannte zu gehen. Andererseits ist die Abenteuerlust bzw. die Lust auf Veränderung größer gewesen. Obwohl ich fairerweise zugeben muss, dass noch ein paar weitere Faktoren die Entscheidung beeinflusst haben.

Die 2 Wochen waren sehr lang. Es war pure Natur, jeden Tag frische Luft, grünes Gras, die Angst vor Schlangen und Pferde. Ich durfte jeden morgen früh aufstehen, frühstücken  und dann sind wir runter gegangen, die Pferde versorgen. Um das tun zu können mussten wir sie erst mal fangen... Ganz selten hatten wir Glück und sie sind beim ersten Pfiff gekommen. Meistens aber mussten wir ewig durchs Gras waten, mit dem Futtereimer schütteln und viel Geduld aufbringen. Irgendwann waren dann alle im Stall. Mittlerweile kannte ich auch alle Pferde, wusste die Namen, wie viel Futter sie bekommen und wo sie stehen. Nach dem Putzen wurden sie dann teilweise direkt geritten, indirekt geritten (Ich weiß es nicht, wie genau ich das beschreiben soll. Hier nannte man es „do a set“) oder wieder freigelassen. 




Am Nachmittag sind wir meisten zum „Strand“ geritten. Strand = Sand an einem Flüsschen. Das war schon irgendwie schön, jedoch mit der Zeit eher anstrengend. So wie alles andere auch. Mir hat es sehr gefallen, auch die Regelmäßigkeit der Tage, aber irgendwann reicht es dann auch. Außerdem wurde ich nicht mehr wirklich gebraucht bzw. konnte eigentlich nicht finanziert werden.  Mehr oder weniger ;)


Deswegen der Entschluss umzuziehen. In eine Stadt mit Supermärkten, richtigem Strand und Menschen. Irgendwann ist auch mal Schluss mit der Einsamkeit.  Außerdem hörte ich, dass Newcastle sehr schön sein soll.
Mittlerweile bin ich im südlichen Teil von Newcastle untergekommen. Dank couchsurfing.org!
Ob die Leute nett sind, kann ich noch nicht sagen, aber ich habe ein eigenes Bad und eine bequeme Schlafcouch! –Was will man mehr? – Vielleicht einen riiiiesigen Flatscreen?

 !

Morgen werde ich mich dann auf Jobsuche begeben und hoffentlich nicht vollkommen verzweifelt den Tag beenden …  Die Umgebung hier ist sehr schön, aber ruhig. Um irgendwelche Läden zu sehen, muss man wohl etwas laufen, aber ich lasse mich mal überraschen.

Mehr hab ich grade nicht zu berichten. Gute Nacht. Guten Morgen. Schönen Tag!

Sophia :)

Mittwoch, 5. September 2012

Irgendwo im Nirgendwo


Genau da bin ich. Es ist nicht mal sehr weit von der Küste entfernt, vor allem nicht im Vergleich zum z.B. Uluru, jedoch fühlt es sich fast so an. Überall sind weite Flächen, eingezäunt, wenig grün und entweder mit Pferden oder Kühen vollgestellt. Am Horizont vereinzelt Berge. Ansonsten in hunderten Metern Entfernung das erste nennenswerte Haus, Gehöfte, eine Straße.                          Hier ist es jetzt wenigstens warm, schon fast zu sehr. Nachts hingegen eiskalt. Kein Wunder, dass die Pferde nachts meterdick angezogen werden müssen.

Ich habe gestern mal in meiner freien Zeit „die Gegend erkundet“ und entdeckt, dass es nichts zu entdecken gibt. Als ich  wiederkam, wurde ich gefragt, ob ich denn in die Stadt gegangen wäre. Ich sagte: Also wenn die paar Häuser an der Straße und der Laden (wo es immerhin Eis gab!) die Stadt sind, dann war ich da. Um dort hinzugelangen durfte ich aber an schönen Feldern und freundlichen Autofahrer vorbei laufen, um dann irgendwann dort anzukommen. Der Rückweg war komischerweise kürzer.



Jedoch mach ich hier eigentlich was ganz anderes. Über helpx.net habe ich schon vorher hier diese „Pferdefarm“ gefunden und gefragt, ob ich hier für Unterkunft und Essen (leider kein Geld L ) arbeiten darf. Ich durfte.

Meine Arbeit besteht darin, Pferde einzufangen, ihnen den Sattel aufzusetzen und sie zu reiten. Mal einzeln, mal mit anderen Pferden an der Seite. Hier gibt es 14 Pferde und jedes muss immer mal geritten werden. So ist es üblich mehrmals am Tag das Pferd zu wechseln. Gestern haben wir sie dann anschließend gewaschen. Das heißt, ich habe sie nassgespritzt, „einshampooniert“ (!!!), den Schaum wieder abgespült und dann gebürstet (oder sowas in der Art).  Tjaja, das sind eben ganz besondere Tiere und die benötigen ganz besonders viel Liebe und Pflege.



Das Paar, bei dem ich wohne, verpflegt mich auch sehr gut. Hier ist es üblich, jeden Abend was Warmes zu essen…und wer nicht kocht, darf abwaschen. Damit komm ich aber klar ;)
Der erste Tag hier war nicht der beste. Am Abend habe ich mich doch etwas alleine gefühlt. Jedoch als dann am nächsten Tag die Sonne aufging und ich um 7 aufstehen durfte, wurde alles besser.

Ich bin gespannt, wie die nächsten Tage sein werden und ob ich mit dem Muskelkater überhaupt laufen kann….

Sophia :)

Samstag, 1. September 2012

Neuanfang







Willkommen auf meinem neuen Blog! ...den ich nun neu anfange, da mir diese Seite hier besser gefällt und man mehr gestalten kann. Ich habe mir vorgenommen, hier regelmäßig über mein neues Leben hier in Australien zu berichten. Man könnte es als Neuanfang bezeichen. Da ich jedoch vorhabe wieder zurückzukommen, vielleicht auch nur als eine kurze Episode in meinem Leben. Jedoch ist neu fast immer besser. Oder etwa nicht? Noch kann ich es nur vermuten. Neu neu neu!

Ich bin so unglaublich weit geflogen,  dass man hier vielleicht eine ganz andere Welt erwarten würde. Oberflächlich betrachtet ist es ähnlich wie bei uns in Europa. Normale Leute, multikulturelle Stadt, große und kleine Gebäude, Stadtpark und Wasser. Wie bei uns. 
Doch fängt man an, genauer hinzugucken, fällt doch etwas mehr auf. Zumindest ging es mir so.
Hier ist es sehr sauber, alles glänzt und wirkt gepflegt. Man merkt, dass die Stadt nicht gerade arm ist.
Die Gebäude sind riesig, sowas ist ein Kleinstadtmädel wie ich gar nicht gewöhnt ;)
Außerdem fahren viele Busse und es ist recht einfach, hier günstig zu fahren. Was wohl daran liegt, dass hier irgendwie nie kontrolliert wird. 1 AU$... aber ob das legal ist.. mh.
Der Vorteil ist, dass hier alle sehr nett sind. Sehr entspannt und immer hilfsbereit. Sowas wäre bei uns undenkbar. Man bedankt sich beim Busfahrer! Man spricht ahnunglos herumstehende Touristen an  - einfach nur, weil sie ahnungslos scheinen, nicht weil sie darum gebeten haben.

Ich hoffe, dass alle die mal hier waren und das erlebt haben, das mit nach Deutschland und zu den unhöflichen Leuten mitnehmen können. 

Hier ist es Winter (bzw. heute Frühlingsanfang) und ich muss zugeben, dass es sich manchmal fast so anfühlt. Es gab Momente, da habe ich tatsächlich gefroren! 
Gestern haben wir eine "free guided tour" mitgemacht, welche echt super war, aber vor allem dann, wenn man in der Sonne stand. Wir haben viel gesehen und gelernt und durften am Ende Trinkgeld geben. Sydney ist sehr teuer, da ist das eine wunderbare Idee. 

Ich glaube, wenn man hier arbeitet und Geld verdient, was hier nicht gerade wenig ist, dann bewertet man die Supermarktpreise anders. Bisher jedoch bin ich jedes Mal geschockt, wenn eine Tafel Schokolade 4 Dollar kostet... Da musste ich schnell zugreifen, als es 2 Tafeln für 4 AU$  gab ;)

Ich bin gespannt, wohin mich meine Reise führt. Ich habe noch kein einziges Känguru gesehen! Noch keinen Koala und nur ein paar Aborigines!


Sophia :)