Die letzten 9 Tage waren unglaublich! – toll und
abwechslungsreich.
245 km nördlich von Newcastle war ich also. Port Macquarie.
Nicht sehr groß, aber auch nicht so klein, dass man dort nichts erleben könnte.
Als ich mit dem Bus ankam war es schon dunkel, der Busfahrer
war aber so nett mir eine Karte zu geben und mir den Weg zum Hostel zu
beschreiben. Dort angekommen bin ich erstmal wieder gegangen… Einkaufen zu
Coles. Ich steh so sehr auf einkaufen! Was auch immer es ist- selbst wenn nur
Toast und Schokolade. ;)
Das Hostel war recht klein und gemütlich, mein Zimmer aber
recht groß. Der Vorteil dabei ist, dass man tatsächlich immer jemand nettes mit
im Raum hat. Bei kleinen Zimmern ist da die Wahrscheinlichkeit geringer…
Am nächsten Tag bin ich dann los gewandert. Auf dem Weg zum
Koala Hospital, meinem eigentlichen Ziel, bin ich durch einen tollen Park
gekommen. Es fühlte sich an, wie etwas Paradies mitten in einer Stadt. Nach
langem Laufen an heißen und leeren Straßen waren vor mir plötzlich Wald und Wasser
und Tiere. Auf einem Holzpfad wird man dann durch den Park geführt. Kooloonbung
Creek Nature Park.
Es war grün und frisch und trotzdem sehr warm. Überall
raschelte oder zirpte es und die Blätter bewegten sich unaufhörlich. Leider war
hin und wieder etwas ‚Gehupe‘ von der fernen Straße zu hören. Ich war dort auch
fast alleine, was das ganze Natur-Erlebnis viel wunderbarer gemacht hat.
Irgendwann habe ich dann das Koala Hospital gefunden, da ich
noch etwas Zeit bis zur (kostenlosen – was sonst ;) ) Führung hatte, bin ich
vorher noch in das Roto-Haus gegangen. Ich weiß, dass dort eine Familie gelebt
hat und man jetzt sehen kann, wie und was die so gemacht haben. Warum man sich
das aber ansehen sollte oder was diese Familie so geleistet hat, dass ihr Leben
wie in einem Museum präsentiert wird, weiß ich jedoch nicht. Egal.
Port Macquarie hat das weltweit erste und soweit ich weiß
auch einzige Koala Krankenhaus der Welt! (So, das war die Werbung die ich dafür
machen sollte – Spenden kann man natürlich auch ;) )
Dort arbeiten 120 Freiwillige und kümmern sich um die (zurzeit) 16 Koalas. …was
für eine Pflege. Jedenfalls hat dort jeder Koala ein eigenes Gehege, teilweise
mit Baum, und wird individuell verpflegt. Manche haben ein Bein weniger oder
ein Auge weniger oder ein Bein und zwei Augen weniger.. Oder Sie sind einfach
nur krank und würden in der Wildnis nicht alleine überleben.
Meine ersten Koalas! Das war toll, denn die sind unglaublich
süß! Aber nein, es ist ein Krankenhaus und keine Kuschelstation.
ohhhh |
Am nächsten Tag bin ich zum Strand gelaufen. Das Wetter war
perfekt und alles sah sooo wunderschön aus! Türkisblaues Wasser, heller Sand,
Wellenrauschen und glückliche, braun gebrannte Leute. Ich saß ewig einfach nur
da und habe es genossen. Und dann…ganz plötzlich kam ein Wal aus dem Wasser! Es
war leider nur eine Sache von Sekunden, dafür aber umso prägende Sekunden. So
sehr berührt wie dieser eine Moment hat mich lange nichts…
Nach vergeblichem Hoffen auf weitere Wale bin ich dann doch
weitergelaufen. Und wurde dafür mit tollen Aussichten belohnt!
Am nächsten Morgen ging‘s dann schon früh wieder weiter. Mit
dem Bus nach Wauchope und dort über 4 Stunden auf den Zug warten.
Glücklicherweise musste ich nicht alleine warten. Im Hostel hatte ich einen
netten Tschechen kennengelernt, der in die gleiche Richtung wollte. Also haben
wir zusammen die Zeit totgeschlagen. Der Ort war tatsächlich größer als
erwartet. Die meiste Zeit saßen wir jedoch am Fluss und haben das Wasser und
einige Vögel beobachtet…
Irgendwann bin ich dann in Coffs Harbour, weitere 160 km
nördlicher, angekommen und wurde gleich am Bahnhof von Dave, meinem
Couchsurfer-Host (-komisches Wort), erwartet. Nachdem ich seine halbe Familie
kennenlernen durfte hat er mich etwas rumgefahren. Zum Hafen, dann zu ‚Big
Banana‘ (eine große Banane wo man durch gehen kann… unglaublich), vorbei an
Bananenplantagen und in den Regenwald. Hunderte Meter über der Stadt, mit Blick
auf das Meer, konnte man tatsächlich den Regenwald erleben. Es war grün, schwül
und es klang und roch so, wie man es erwartet.
Am nächsten Tag bin ich dann selber zum Hafen und auf eine Art
Insel gegangen. Das war so windig! Keine Menschen und sehr laut. Man konnte
aus vollem Halse schreien und singen. Das tat mal wieder gut ;) Am Abend kam
noch eine andere deutsche Backpackerin dazu. Glücklicherweise war sie eine von
den netten und wir konnten uns super unterhalten, während Dave und sein Bruder
im Pub waren ;)
Coffs' Harbour |
In einer Bucht neben dem Hafen konnte man auch super
schwimmen und sich sonnen. Leider war ich nicht die einzige die das wusste.
So auch Familien mit vielen sehr glücklichen, zu glücklichen Kindern. Nach ein paar Stunden hat
es mir und meinem Körper aber gereicht und ich bin „nach Hause“ gegangen.
Am nächsten Tag hat es geregnet und der Zug kam eine Stunde
zu spät! Aber irgendwann bin ich dann in Byron Bay (weitere 230 km) angekommen und habe gleich
beim Aussteigen den Tschechen wieder getroffen. Das war eine Freude. Jedoch war
er schon auf dem Weg zu seinem nächsten Stopp. Sodass wir nur die kurze Wiedersehensfreude hatten und dann gleich wieder Tschüss sagen mussten.
Sehr müde und etwas fertig im Hostel angekommen wusste ich
nicht genau, was ich mit mir anfangen sollte. Ich stand also im Hof und
anscheinend hat man mir das angesehen und ich wurde gleich gefragt, warum ich
denn so verloren rumstehe. Das war ein glücklicher Zufall. Ich wurde von
Charlie mit zum Strand genommen, wo es so was wie eine offene Jam-Session gab.
Es waren also einige Leute dort, die der Musik und dem Meerrauschen gelauscht
haben. Dort habe ich auch noch 2 weitere Freunde von Charlie kennengelernt.
Mit denen sind wir dann auch am nächsten Tag nach Nimbin,
dem australischen Amsterdam, gefahren. Es war heiß und bunt und überall wurden
einem schöne oder weniger schöne, je nach Ansicht, Sachen angeboten. Und ich
habe einen 5 Dollar Milchshake getrunken! ;)
Nach ewigem Rumfahren, links und rechts und rauf und runter
und noch mehr Verfahren, haben wir dann einen „Wasserfall“ gefunden. Wir mussten
durch viel Wald laufen, um dann irgendwann an einem verwunschenen Ort
anzukommen. Wir haben ihn bewundert, Fotos gemacht und gekifft. Nein, ich
nicht!
Am Abend gab es im Hostel Jelly-Wrestling, was für viele ein
großes Vergnügen war - besonders für irgendwelche Prolls, die halbnackte Mädels sehen wollten. Aber wer kann es den Mädels verdenken - man konnte 200 Dollar gewinnen… Am nächsten Abend
gab es Karaoke, was dann auch für mich recht spaßig war.
Byron Bay ist voller Backpacker. Aus aller Welt und alle
Typen Mensch. Zu sehen gibt dort es auch einen Leuchtturm, welchen ich mir dann auch
mal angeschaut habe. Von dort hat man einen tollen Blick über den Ort und das Meer.
So windig wie hier es hier war, habe ich es noch nie erlebt... |
...und wir waren am östlichsten Punkt von Australien! |
Weil ich es in Byron so toll fand bin ich auch glatt eine Nacht
länger geblieben.. aber trotzdem musste ich mich irgendwann verabschieden. Vom
Meer, der Atmosphäre und aufregenden Menschen.
Nun bin ich in Brisbane. Mehr will ich dazu noch nicht
sagen, außerdem habe ich schon viel zu viel geschrieben.
Sophia :)