Donnerstag, 25. Oktober 2012

Unterwegs



Die letzten 9 Tage waren unglaublich! – toll und abwechslungsreich.

245 km nördlich von Newcastle war ich also. Port Macquarie. Nicht sehr groß, aber auch nicht so klein, dass man dort nichts erleben könnte.
Als ich mit dem Bus ankam war es schon dunkel, der Busfahrer war aber so nett mir eine Karte zu geben und mir den Weg zum Hostel zu beschreiben. Dort angekommen bin ich erstmal wieder gegangen… Einkaufen zu Coles. Ich steh so sehr auf einkaufen! Was auch immer es ist- selbst wenn nur Toast und Schokolade. ;)
Das Hostel war recht klein und gemütlich, mein Zimmer aber recht groß. Der Vorteil dabei ist, dass man tatsächlich immer jemand nettes mit im Raum hat. Bei kleinen Zimmern ist da die Wahrscheinlichkeit geringer…
Am nächsten Tag bin ich dann los gewandert. Auf dem Weg zum Koala Hospital, meinem eigentlichen Ziel, bin ich durch einen tollen Park gekommen. Es fühlte sich an, wie etwas Paradies mitten in einer Stadt. Nach langem Laufen an heißen und leeren Straßen waren vor mir plötzlich Wald und Wasser und Tiere. Auf einem Holzpfad wird man dann durch den Park geführt. Kooloonbung Creek Nature Park.

Es war grün und frisch und trotzdem sehr warm. Überall raschelte oder zirpte es und die Blätter bewegten sich unaufhörlich. Leider war hin und wieder etwas ‚Gehupe‘ von der fernen Straße zu hören. Ich war dort auch fast alleine, was das ganze Natur-Erlebnis viel wunderbarer gemacht hat. 



Irgendwann habe ich dann das Koala Hospital gefunden, da ich noch etwas Zeit bis zur (kostenlosen – was sonst ;) ) Führung hatte, bin ich vorher noch in das Roto-Haus gegangen. Ich weiß, dass dort eine Familie gelebt hat und man jetzt sehen kann, wie und was die so gemacht haben. Warum man sich das aber ansehen sollte oder was diese Familie so geleistet hat, dass ihr Leben wie in einem Museum präsentiert wird, weiß ich jedoch nicht. Egal. 



Port Macquarie hat das weltweit erste und soweit ich weiß auch einzige Koala Krankenhaus der Welt! (So, das war die Werbung die ich dafür machen sollte – Spenden kann man natürlich auch ;) )
Dort arbeiten 120 Freiwillige und kümmern sich um die (zurzeit) 16 Koalas. …was für eine Pflege. Jedenfalls hat dort jeder Koala ein eigenes Gehege, teilweise mit Baum, und wird individuell verpflegt. Manche haben ein Bein weniger oder ein Auge weniger oder ein Bein und zwei Augen weniger.. Oder Sie sind einfach nur krank und würden in der Wildnis nicht alleine überleben.
Meine ersten Koalas! Das war toll, denn die sind unglaublich süß! Aber nein, es ist ein Krankenhaus und keine Kuschelstation.


ohhhh

Am nächsten Tag bin ich zum Strand gelaufen. Das Wetter war perfekt und alles sah sooo wunderschön aus! Türkisblaues Wasser, heller Sand, Wellenrauschen und glückliche, braun gebrannte Leute. Ich saß ewig einfach nur da und habe es genossen. Und dann…ganz plötzlich kam ein Wal aus dem Wasser! Es war leider nur eine Sache von Sekunden, dafür aber umso prägende Sekunden. So sehr berührt wie dieser eine Moment hat mich lange nichts…
Nach vergeblichem Hoffen auf weitere Wale bin ich dann doch weitergelaufen. Und wurde dafür mit tollen Aussichten belohnt!




Am nächsten Morgen ging‘s dann schon früh wieder weiter. Mit dem Bus nach Wauchope und dort über 4 Stunden auf den Zug warten. Glücklicherweise musste ich nicht alleine warten. Im Hostel hatte ich einen netten Tschechen kennengelernt, der in die gleiche Richtung wollte. Also haben wir zusammen die Zeit totgeschlagen. Der Ort war tatsächlich größer als erwartet. Die meiste Zeit saßen wir jedoch am Fluss und haben das Wasser und einige Vögel beobachtet… 

Irgendwann bin ich dann in Coffs Harbour, weitere 160 km nördlicher, angekommen und wurde gleich am Bahnhof von Dave, meinem Couchsurfer-Host (-komisches Wort), erwartet. Nachdem ich seine halbe Familie kennenlernen durfte hat er mich etwas rumgefahren. Zum Hafen, dann zu ‚Big Banana‘ (eine große Banane wo man durch gehen kann… unglaublich), vorbei an Bananenplantagen und in den Regenwald. Hunderte Meter über der Stadt, mit Blick auf das Meer, konnte man tatsächlich den Regenwald erleben. Es war grün, schwül und es klang und roch so, wie man es erwartet. 

Am nächsten Tag bin ich dann selber zum Hafen und auf eine Art Insel gegangen. Das war so windig! Keine Menschen und sehr laut. Man konnte aus vollem Halse schreien und singen. Das tat mal wieder gut ;) Am Abend kam noch eine andere deutsche Backpackerin dazu. Glücklicherweise war sie eine von den netten und wir konnten uns super unterhalten, während Dave und sein Bruder im Pub waren ;)
Coffs' Harbour

In einer Bucht neben dem Hafen konnte man auch super schwimmen und sich sonnen. Leider war ich nicht die einzige die das wusste. So auch Familien mit vielen sehr glücklichen, zu glücklichen Kindern. Nach ein paar Stunden hat es mir und meinem Körper aber gereicht und ich bin „nach Hause“ gegangen. 

Am nächsten Tag hat es geregnet und der Zug kam eine Stunde zu spät! Aber irgendwann bin ich dann in Byron Bay (weitere 230 km) angekommen und habe gleich beim Aussteigen den Tschechen wieder getroffen. Das war eine Freude. Jedoch war er schon auf dem Weg zu seinem nächsten Stopp. Sodass wir nur die kurze Wiedersehensfreude hatten und dann gleich wieder Tschüss sagen mussten.

Sehr müde und etwas fertig im Hostel angekommen wusste ich nicht genau, was ich mit mir anfangen sollte. Ich stand also im Hof und anscheinend hat man mir das angesehen und ich wurde gleich gefragt, warum ich denn so verloren rumstehe. Das war ein glücklicher Zufall. Ich wurde von Charlie mit zum Strand genommen, wo es so was wie eine offene Jam-Session gab. Es waren also einige Leute dort, die der Musik und dem Meerrauschen gelauscht haben. Dort habe ich auch noch 2 weitere Freunde von Charlie kennengelernt. 

Mit denen sind wir dann auch am nächsten Tag nach Nimbin, dem australischen Amsterdam, gefahren. Es war heiß und bunt und überall wurden einem schöne oder weniger schöne, je nach Ansicht, Sachen angeboten. Und ich habe einen 5 Dollar Milchshake getrunken! ;)



Nach ewigem Rumfahren, links und rechts und rauf und runter und noch mehr Verfahren, haben wir dann einen „Wasserfall“ gefunden. Wir mussten durch viel Wald laufen, um dann irgendwann an einem verwunschenen Ort anzukommen. Wir haben ihn bewundert, Fotos gemacht und gekifft. Nein, ich nicht!





Am Abend gab es im Hostel Jelly-Wrestling, was für viele ein großes Vergnügen war - besonders für irgendwelche Prolls, die halbnackte Mädels sehen wollten. Aber wer kann es den Mädels verdenken - man konnte 200 Dollar gewinnen…  Am nächsten Abend gab es Karaoke, was dann auch für mich recht spaßig war. 

Byron Bay ist voller Backpacker. Aus aller Welt und alle Typen Mensch. Zu sehen gibt dort es auch einen Leuchtturm, welchen ich mir dann auch mal angeschaut habe. Von dort hat man einen tollen Blick über den Ort und das Meer.

So windig wie hier es hier war, habe ich es noch nie erlebt...
...und wir waren am östlichsten Punkt von Australien!

Weil ich es in Byron so toll fand bin ich auch glatt eine Nacht länger geblieben.. aber trotzdem musste ich mich irgendwann verabschieden. Vom Meer, der Atmosphäre und aufregenden Menschen.

Nun bin ich in Brisbane. Mehr will ich dazu noch nicht sagen, außerdem habe ich schon viel zu viel geschrieben.

Sophia :)

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